Seen-Tour Schweinfurt

Seen-Tour Schweinfurt

Rein visuell top, mit Ton zum Teil ein Flop: die autobahn- und industrienahe Seen-Tour bei Schweinfurt.

Startpunkt: Baggersee Schweinfurt
Anspruch: sehr einfach
Landschaft: hauptsächlich Seen und Wald
Wege: verwunschene Waldpfade, Feld- und Wiesenwege
Rast: zahlreiche Rastbänke unterwegs oder Baggersee-Café

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Nachdem wir letztes Jahr im Vogelschutzgebiet Garstädter Seen bei Grafenrheinfeld unterwegs gewesen und davon völlig begeistert waren, wollten wir die Gegend rund um die „Schweinfurter Seenplatte“ (Worteigenkreation) unbedingt weiter erkunden. Und schwupsdiwups haben wir im Internet die passende Rundtour am Schweinfurter Mainbogen gefunden. „Verwunschen-Verwunschen“ heißt es dort in der Überschrift – klingt vielversprechend! Verwunschene Wälder mit schmalen Wanderpfaden sind schließlich genau mein Ding.

Also nix wie rein ins Auto und über die Autobahn zum Schweinfurter Baggersee. Auf einem großen Parkplatz zwischen Grafenrheinfeld und Gochsheim können wir frei parken. Leider fällt uns direkt beim Aussteigen schon die rege Geräuschkulisse auf.

Baggersee-Idyll vs. A70

Da wir noch nie zuvor am Schweinfurter Baggersee gewesen sind und der erste Blick auf das weitläufige Gewässer bei strahlendem Sonnenschein einfach bezaubernd ist, beschließen wir, die geplante Tour um eine Baggersee-Umrundung zu erweitern. Optisch hält das Naherholungsgebiet voll und ganz, was der erste Eindruck verspricht: Ein wunderschön angelegter, großer Badesee mit zahlreichen Sandstränden, Rastbänken, Spielplatz und einem See-Café.

So weit so gut, wäre da nicht der wirklich üble Straßenlärm von der A70. Je weiter nördlich wir kommen, umso lauter wird er.

Wer weiß, vielleicht bin ich einfach nur extrem empfindlich, aber da frage ich mich doch: Kann es schön sein, direkt neben einer Autobahn zu picknicken und im See zu planschen? Auf mich wirkt der Kontrast zwischen idyllischer Natur und Autolärm jedenfalls irritierend.

Auf zum Senftenhofsee

Also schnell weg da und zurück Richtung Parkplatz, wo die offizielle Rundtour startet. Wir folgen dem Wanderweg Richtung Senftenhofsee, den wir schon kurze Zeit später über einen schmalen, naturbelassenen Waldpfad erreichen. Auch hier ist der Verkehr von der angrenzenden Landstraße noch deutlich wahrnehmbar.

Erst im weiteren Verlauf der Tour nehmen die Zivilisationsgeräusche allmählich ab und weichen idyllischem Vogelgezwitscher und Froschquaken. Specht, Kuckuck, Wildgänse, Graureiher – alle geflügelten Frühlingsboten sind vertreten.

Senftenhofsee

Seen, Seen und nochmals Seen

Vom Senftenhofsee schlängelt sich der schmale Wanderpfad am Wethgraben entlang und führt uns an einer großen Sanddüne sowie zwei weiteren Waldseen vorbei. Am südlichen Track-Ende biegen wir rechts ab und gelangen aus dem Wald hinaus auf einen sonnigen Landwirtschaftsweg. Hier haben wir zum ersten Mal Blick auf freie Flur und spazieren gemütlich zwischen Feldern hindurch Richtung Schweinfurter Baggersee zurück. Niedlich: Vor uns watschelt eine Wildgans-Familie mit ihrem Küken den Feldweg entlang, wobei das Kleine mit seinen kurzen Beinchen große Mühe hat, hinterherzukommen. :))

Erneut wandern wir am Hirtenbach entlang, passieren eine kleine Holzbrücke und erreichen schließlich den Sauerstücksee. Hier genießen wir ein letztes Mal das wundervolle Naturidyll, bevor wir kurze Zeit später über ein Waldstück zum Parkplatz zurückgelangen.

Fazit

Obwohl ich bereits einige Kritikpunkte angesprochen habe, fällt es mir schwer, eine Empfehlung für oder gegen die Schweinfurter Seen-Runde auszusprechen. Ich muss zugeben: Optisch ist die Gegend einfach top – und selbst der lärmverseuchte Baggersee hat seinen Reiz. An vielen Stellen der Tour könnte das Naturerlebnis kaum schöner sein. Eine meiner Lieblingstouren wird sie dennoch nicht werden, denn dafür ist mir das ganze Drumherum einfach zu unruhig. Also bleibt mir nur zu sagen: Probier sie doch einfach mal aus und bilde dir selbst ein Urteil.

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